Um das Autofahren und Fahrzeuge im Allgemeinen kursieren unzählige Mythen und Weisheiten, die einem schon nach dem Ablegen der Führerscheinprüfung mit auf den Weg gegeben werden. Nicht selten verlassen sich KFZ-Halter auf dieses vermeintliche Allgemeinwissen und überlieferte Verkehrsregeln, was nicht ganz ungefährlich sein kann.
Eine gute Gelegenheit für uns, das Halbwissen auf den Prüfstand zu stellen und mit einigen Mythen aufzuräumen!
Das stimmt! Wusstet ihr schon, dass der kleine Pfeil neben eurer Tankanzeige verrät, auf welcher Seite ihr den Tankdeckel findet?
So einfach kann's gehen!
Sobald es anfängt, zu gewittern, „retten“ sich viele ins Auto. Das ist auch sinnvoll, denn die Karosserie fungiert als sogenannter faradayscher Käfig. Dennoch sollten einige Gefahren nicht außer Acht gelassen werden:
Wie verhält man sich bei einem überraschenden Gewitter also korrekt? Am besten sucht ihr euch eine Parkmöglichkeit, die nicht unter einem Baum oder einer Brücke liegt, schließt alle Fenster und wartet ab, bis das Gewitter vorübergezogen ist.
Falsch! Die StVO schreibt euch nicht vor, welche Schuhe ihr beim Autofahren tragen müsst. Außer Frage steht aber natürlich, dass euch ordentliches Schuhwerk einen sicheren Halt auf der Pedale ermöglicht und ihr somit gegebenenfalls auch Unfälle vermeiden könnt.
Das ist richtig – bei der der Parkscheibe gibt es keinen Gestaltungsspielraum! Das Gesetz schreibt das Aussehen der Parkscheibe tatsächlich genau vor: Sie ist blau-weiß, 11 cm breit und 15 cm hoch. Andere Farben, Schnörkel oder Werbung auf der Vorderseite sind demnach nicht zulässig.
Schwarzes Auto im Hochsommer: Sauna-Alarm? Dass sich dunkle Fahrzeuge schneller aufheizen ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Zwar ist es – wie zum Beispiel auch bei Klamotten – nachgewiesen, dass sich Hitze auf schwarzen Flächen schneller entwickelt, allerdings hat dies beim Auto keine messbaren Auswirkungen auf die Temperatur des Innenraums. Ihr könnt also aufatmen!
Ein durch Filme weit verbreiteter Mythos ist, dass brennende Autos explodieren. Aber entspricht das auch der Realität? Jein! Generell liegt das Risiko für einen Fahrzeugbrand im Vergleich zu allen Unfällen unter einem Prozent. Damit ein brennendes Auto dann tatsächlich explodiert, müssen weitere Faktoren hinzukommen: Immer nur dann, wenn Kraftstoff oder Öl austritt und sich Funken bilden, kann es zu einem Feuer kommen. Anschließend müsste der Brand in den Tank mit einem Luft-Benzin-Gemisch vordringen. Das wäre jedoch nur der Fall, wenn der Tank beispielsweise fast leer und zusätzlich eine Zündquelle (z.B. Zigarette) im Spiel wäre. Sind all diese Umstände erfüllt, könnte es wirklich knallen – die Chance ist also ziemlich gering.
Die Annahme, ein kleines Guckloch würde bei vereisten Scheiben ausreichen, ist leider falsch! Tatsächlich müssen alle Scheiben freigekratzt werden, das Kennzeichen muss gut zu sehen sein und auch das Autodach muss größtenteils von Schnee befreit werden. Wer lediglich einen kleinen Teil der Windschutzscheibe freilegt, kann laut StVO mit einem Bußgeld rechnen (siehe § 23 Abs. 1 StVO).
Gerade im Stadt-Getümmel sind Parkplätze rar und heiß begehrt! Aber darf man diese freihalten? Leider nicht! Öffentliche Parkplätze sind kein Privatbesitz – daher ist das Blockieren des Raums strengstens untersagt. Laut § 240 Strafgesetzbuch kann hier gegebenenfalls sogar von Nötigung die Rede sein. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Bei Umzügen ist das Freihalten von Parkplätzen erlaubt, sofern im Voraus ein mobiles Halteverbot beantragt wurde.
Einmal beim Einparken nicht ganz aufgepasst, schon muss ein fremdes Fahrzeug die eigene Fehleinschätzung mit einem Kratzer büßen. Und was nun? Reicht es, in diesem Fall einfach eine Notiz mit den Kontaktdaten an der Windschutzscheibe zu hinterlassen? Ganz klar: Nein! Durch Wind und Wetter kann der Zettel ziemlich schnell abhandenkommen, weswegen die Empfehlung bei einem Unfall "warten" lautet. Sollte der andere Fahrer nach einer halben Stunde noch nicht aufgetaucht sein, solltet ihr euch bei der Polizei melden und den Sachverhalt möglichst genau schildern. So seid ihr auf der sicheren Seite!
Das ist richtig! Winterreifen sind auf kältere Temperaturen ausgelegt. Durch die weichere Gummimischung sowie die Lamellen, die im Winter für den nötigen Grip auf dem Asphalt sorgen, werden Winterreifen bei Hitze instabil und verschleißen dadurch auch schneller. Zudem sind die Bremswege wesentlich länger, was gefährlich sein kann. Ein weiteres, entscheidendes Argument für den Reifenwechsel ist der höhere Kraftstoffverbrauch bei Winterreifen im Sommer.